Hund im auto

Hund im Auto? – Das solltest du beachten!

Inhalt

1) Wo darf mein Hund im Auto sitzen?

2) Ist eine Hundebox Pflicht im Auto?

3) Wie sichere ich meinen Hund im Auto?

4) Bußgelder

5) Darf ich meinen Hund allein im Auto lassen?

6) Tipps zum entspannten Autofahren mit Hund


1) Wo darf mein Hund im Auto sitzen?

Ein Hund gilt in der StVO nicht als Passagier und darf somit quasi außer auf dem Schoß der FahrerInnen überall sitzen. Jedoch gibt es einige Dinge zu beachten, wenn du deinen Vierbeiner transportierst – wir möchten dieses Thema genauer beleuchten, damit ihr gemeinsam sicher an euer Ziel kommt!

2) Ist eine Hundebox Pflicht im Auto?

Grundsätzlich gilt ein Hund, welcher in einem Auto transportiert wird, als Ladung. Gemäß der StVO muss eine Ladung ausreichend gesichert sein, dabei wird nicht konkretisiert, wie du deinen Vierbeiner sicherst, es gilt nur zu beachten, dass sich dein Hund nicht frei im Auto bewegen kann und auch keine Ablenkung für dich darstellt. Eine Transportbox ist daher nicht verpflichtend.

„Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet.“ (§ 23 StVO)

3) Wie sichere ich meinen Hund im Auto?

Da die StVO hier keine genauen Vorschriften vorgibt, kannst du zwischen diversen Möglichkeiten wählen.

Es empfehlen sich folgende Varianten der Transportmöglichkeiten, die je nach Größe, Gewicht, sowie auch mitunter dem Charakter des Hundes angepasst werden müssen:

  • Trennnetz oder Trenngitter für den Kofferraum
  • Sicherheitsgurt für Hunde
  • Hundetransportbox
  • Hunde-Autositz

Solltest du dich für die Anschnall-Variante entscheiden, gibt es hier einiges zu beachten.

Der Hund sollte niemals und unter gar keinen Umständen am Halsband angeschnallt werden. Im Falle einer Gefahrenbremsung kann es hier im schlimmsten Fall zu extremen Halsverletzungen oder gar einer Strangulation kommen. Sichere deinen Hund immer mit einem Geschirr.

Der Gurt selbst sollte nicht zu lang sein, da sonst seine Funktion nicht erfüllt werden kann, er sollte jedoch auch nicht zu kurz sein, sonst besteht die Möglichkeit, dass sich dein Hund sich nicht wohlfühlt.

Dein Tierzubehörfachgeschäft berät dich gern individuell zu passenden Geschirren, Sicherheitsgurten und natürlich allen anderen Transportmöglichkeiten – egal ob Mischling, Mops oder Golden Retriever.

Unser pawsönlicher Tipp: Lasse deinen Hund auch immer an der Leine während der Fahrt. Manche Hunde springen direkt aus dem Auto, sobald man sie abschnallt und laufen dann Gefahr auf die Straße o. Ä. zu kommen. Eine bereits angelegte Leine verringert das Risiko, dass dein Hund sich schnell davon machen kann deutlich.

4) Bußgelder

Im Falle von Nichtsicherung deines Hundes können folgende Bußgelder anfallen:

Keine Sicherung 35,00€ Strafe
Keine Sicherung + Gefährdung des Straßenverkehrs 60,00€ + 1 Punkt im Fahreignungsregister
Sachbeschädigung 75,00€ + 1 Punkt im Fahreignungsregister
Gefährdung des Straßenverkehrs ohne Begleitung des Tierhalters 5,00€ Strafe
Gefährdung des Straßenverkehrs ohne Begleitung des TierhaltersIn Folge mit Sachbeschädigung 10,00€ Strafe
Führen des Hundes aus dem KFZ heraus (Hund läuft neben dem Auto her) 5,00€ Strafe

5) Darf ich meinen Hund allein im Auto lassen?

Wer kennt es nicht? Den Hund dabei und dann muss noch etwas erledigt werden.

Kurz einkaufen, auf dem Rasthof halten oder „mal eben schnell rausspringen“, die Liste der Gründe kann lang werden und oft kann der Hund nicht mit bzw. muss im Auto warten.

An sich sollte es kein Problem darstellen, wenn du deinen Hund für einen gewissen Zeitraum im Auto allein lässt, auch gesetzlich ist dies nicht direkt untersagt.

Allerdings sollte man sich immer die Frage stellen, ob die Wetterverhältnisse angemessen sind, je nach Witterung besteht die Gefahr der Überhitzung oder der Unterkühlung für deinen Hund!

An diesem Punkt greift dann auch das Tierschutzgesetz. Hundehalter die ihre Hunde extremer Hitze oder starker Kälte aussetzen, machen sich der Tierquälerei strafbar, was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird.

Wenn du deinen Hund eine Zeitlang allein im Auto lassen musst (z. B. für einen Einkauf), stell sicher, dass ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Es empfiehlt sich auch ein Fenster leicht zu öffnen, vermeide jedoch Zug oder dauerhaft laufende Klimaanlagen.

Folgende Tabelle veranschaulicht, ab welchen Temperaturen du deinen Hund nicht mehr im Auto lassen solltest:

Als Beispielfahrzeug orientieren wir uns an einem grauen PKW nach 5 – 60 Minuten.

Lebensgefahr für den Hund besteht im Bereich der roten Zahlen.

  Außentemperatur Innentemperatur nach 5min Innentemperatur nach 10min Innentemperatur nach 60min
40° 44° 47° 68°
38° 42° 45° 64°
36° 40° 43° 62°
34° 38° 41° 60°
32° 36° 39° 58°
30° 34° 37° 56°
28° 32° 35° 54°
26° 30° 33° 52°
24° 28° 31° 50°
22° 26° 29° 48°
20° 24° 27° 46°

Doch nicht nur Hitze ist für unsere Hunde eine Gefahr, sondern auch extreme und anhaltende Kälte. Lege deinem Hund Decken bzw. Wärmematten ins Auto, damit er nicht friert.

Oft wird in dem Zusammenhang „Hund allein im Auto“ eine bestimmte Frage gestellt:

Darf ich eine Scheibe einschlagen, wenn ein Hund im Auto extremen Temperaturen ausgesetzt ist?

Ja und Nein. Besteht für den im Auto eingesperrten Hund Lebensgefahr, rechtfertigt dies ein Eingreifen deinerseits. Es kann jedoch sein, dass du eine Anzeige wegen Sachbeschädigung bekommst. Daher sollte das Einschlagen der Scheibe die letzte Option sein, die du wählst, denn nach § 34 BGB wird in solchen Fällen oft geprüft, ob denn tatsächlich der Notbestand vorlag.

§34 BGB lautet wie folgt:

„Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren das geschützte Interesse das beeinträchtigte, wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.“

Unser pawsönlicher Tipp: Versuche den Halter ausfindig zu machen, hupe laut, frage in umliegenden Geschäften nach oder ruf die Polizei.

Woran erkenne ich, dass ein Hund einen Hitzschlag hat?

Hierfür gibt es eine Liste an sichtbaren Symptomen:

  • Apathie
  • Bewusstlosigkeit
  • Unruhe, der Hund sucht Schatten
  • Starkes Hecheln mit flacher Atmung
  • Glasiger Blick
  • Dunkelrote Zunge
  • Gerötete Ohren die auf der Innenseite heiß sind
  • Erschöpfung und Krampfen
  • Erbrechen und Durchfall
  • Bewusstseins- und Gleichgewichtsstörungen
  • Taumeln
  • Herzrasen und schneller Puls
  • Körpertemperatur über 40° Grad

Solltest du einen Hund aus einem überhitzten Auto befreien, weil dieser in einer Notsituation ist, schütte bitte NIEMALS kaltes Wasser über das Tier, die Gefahr für einen Schock ist zu hoch.

  • Bring den Hund in den Schatten oder eine kühle Umgebung
  • Ruf einen Tierarzt
  • Biete Wasser an, aber erzwinge es nicht
  • Leg den Hund auf ein feuchtes Tuch und befeuchte langsam die Gliedmaßen

6) Tipps zum entspannten Autofahren mit Hund

Aus eigenen Erfahrungen wissen wir, wie schön so ein Roadtrip mit dem eigenen Hund sein kann. Aber wie werden Mensch und Tier am besten darauf vorbereitet?

  • Egal ob Kurz- oder Langstrecke, gewöhne deinen Hund an das Mitfahren im Auto früh genug, insbesondere wenn du eine Langstrecke geplant hast, empfiehlt es sich weit vorher mit dem Hund zu trainieren und nicht erst am Losfahrtag.

Unser pawsönlicher Tipp: Weise deinem Hund einen festen Platz im Auto zu, welcher auch nicht gewechselt wird.

  • Bitte nicht füttern!

Nervosität und oder fahrtechnische Umstände können dazu führen, dass deinem Hund schlecht wird und er sich übergibt. Füttere eine gewisse Zeit vor der Abfahrt, um dem entgegenzuwirken.

  • It’s getting hot in here

Nicht nur uns wird manchmal warm während der Fahrt, wie bereits beschrieben, überhitzt dein tierischer Mitfahrer schneller als du mit dem Nachteil nicht schwitzen zu können. Dreh die Klimaanlage auf und sorge kurz für eine Abkühlung. Auch hier gilt wieder: Zug und Dauerbelüftung vermeiden.

  • Führerschein, Fahrzeug- und Hundepapiere bitte!

Wer einen Hund über lange, weite Strecken bzw. sogar ins Ausland transportiert, sollte immer den EU-Heimtierausweis dabeihaben. Hierzu berät dich dein Tierarzt sehr gern. Beachte auch, dass manche Länder die Einfuhr von bestimmten Hunderassen untersagen.

  • Wann sind wir da? Ich muss mal!

Regelmäßig Pausen machen, ist nicht nur für dich als FahrerIn wichtig, sondern auch für den besten Roadtrip-Buddy. Vertretet euch sich gemeinsam die Beine und gib deinem Hund die Möglichkeit, die dringenden Geschäfte zu erledigen.

  • Mir ist langweilig

Hunde sind oft nicht anders als Menschen. Die einen gucken während der Fahrt aus dem Fenster, die anderen schlafen und wieder andere beschäftigen sich.

Nimm das Lieblingsspielzeug mit bzw. habe einfach immer ein Spielzeug und / oder eine Decke im Auto. Das schafft nicht nur Ruhe, Gemütlichkeit und Vertrautheit, sondern dient manchen Hunden auch als Beschäftigung, wenn sie z. B. auf dem Spielzeug herumkauen können.

Mit dem Hund unterwegs – aber sicher!

Wenn du unseren Tipps folgst, kann eigentlich fast nichts mehr schief gehen. Aber wie mit einem Sicherheitsgurt – better safe than sorry! Nicht immer geht alles glatt, informiere dich hier, wie du deinen Liebling noch mehr absichern kannst!

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